Am 4. Oktober 09 wölfte Conny (Cora v. Schuttertal) 11 gesunde Welpen, die sie hervorragend pflegte und säugte, zufüttern war nicht nötig. Zwölf Tage später wurde die Hündin von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Ein Wettlauf mit der Zeit begann.

Am 5. August 2009 wurde die SSH-Hündin Cora vom Schuttertal, genannt Conny von dem SSH-Rüden Alf vom Schuttertal, genannt Arco, in Luxemburg gedeckt. Für das Wochenende 3./4. Oktober 2009 wurde die Geburt der Welpen erwartet. Am Sonntag, 4. Oktober 09, wölfte Conny insgesamt 15 Welpen innerhalb von 5 Stunden, vier Welpen kamen tot zur Welt, elf lebten. Conny pflegte die elf Welpen hervorragend und säugte alle elf, ein Zufüttern mit Welpenmilch war nicht notwendig.

Am frühen Morgen des 16. Oktober 09 ließ ich Conny wie jeden Morgen vor mein Haus auf ein Rasenstück, damit sie sich dort lösen konnte. Gleich nach Verlassen des Hauses verfolgte Conny vermutlich eine Katze, die zufällig auf dem Grundstück war, bis zur ca. 300 Meter entfernten Straße, wo Conny von einem Auto erfasst und sofort getötet wurde. Ich fand sie 10 Minuten später auf der Straße.
Der Autofahrer hatte seine Fahrt fortgesetzt, ohne zu wissen, was er überfahren hatte und ohne anzuhalten.

Um 6 Uhr morgens war ich mit meiner toten Hündin zu Hause, die Reaktionen meiner Familie möchte ich hier nicht beschreiben. Die Welpen waren gerade 12 Tage alt und hatten keine Mutter mehr.

Von erfahrenen Züchtern unseres Vereins erhielt ich sofort die ersten ganz wichtigen Tipps, wie ich die Welpen möglicherweise durchbringen könnte.
Ich erlebte von den Vereinsmitgliedern eine Hilfe, wie ich sie nie erwartet hätte. Viele unserer Mitglieder versuchten, in Deutschland Ammenhündinnen für die Welpen zu finden oder boten sich an, einige der Welpen mit der Flasche großzuziehen.

Über das Internet, die Seite  „Ammenvermittlung“ haben wir eine Frau in Bremen gefunden, die eine scheinträchtige Husky-Hündin und in der „Ammenvermittlung“ inseriert hatte. Es handelte sich um Ilona Ahrens. Ohne lange zu überlegen sagte Ilona in Bremen einige Termine ab, eine Kollegin übernahm für diesen Tag ihren Arbeitsplatz, sie setzte sich in das Auto, welches sie zuvor bei ihrem erstaunten Ehemann am Arbeitsplatz abgeholt hatte und fuhr mit ihrer Hündin „Neyla“ 700 Kilometer weit durch ganz Deutschland in den Schwarzwald, um meinen SSH – Wurf zu retten.
Meine Familie hatte den Wurf den ganzen Freitag über mit Welpenmilch, Rinderhack und Haferflocken gefüttert, massiert und gepflegt, abends kam schließlich Ilona bei uns an. Ilona legte ihre Hündin „Neyla“ in die Wurfkiste, ich holte einen Welpen und legte diesen an „Neyla´s“ Zitzen. Der Welpe nahm diese sofort an und „Neyla“ begann, den Welpen zu pflegen, sie leckte ihn, bis er sich löste. Ich brachte schließlich alle Welpen zu „Neyla“ und die Husky – Hündin übernahm in einer hervorragenden, nicht zu glaubenden Art und Weise die Arbeit der toten Conny. Am Samstag fuhr Ilona mit „Neyla“ und unseren Welpen nach Bremen.

Am Freitagmorgen stand ich sehr glücklich auf, ich hatte eine jagdlich hervorragende Hündin, 3 ½ Jahre alt, die 11 gesunde Welpen zur Welt gebracht hatte und am Samstagabend hatte ich nichts mehr. Ich stand vor einem Scherbenhaufen.
Ilona Ahrens und ihre Husky Hündin „Neyla“ haben unseren Wurf in Bremen zwei Wochen lang gepflegt. „Neyla“ hat unseren Wurf gerettet. Ohne sie wären die Welpen mit Sicherheit verendet. Ende Oktober fuhren meine Frau, meine Tochter Jessica und ich nach Bremen und konnten den gesamten Wurf abholen. Ein Welpe erkrankte später an einer Lungenentzündung und starb, 10 Welpen überlebten und wurden Ende November an ihre neuen Besitzer abgegeben.

Der gesamte Wurf ist äußerst ausgeglichen, ich freue mich sehr darauf, die Hunde anlässlich unseres Schweisshundführerlehrganges im April und später auch auf Prüfungen wiederzusehen.

Ich möchte an dieser Stelle allen, die uns in dieser schwierigen Zeit so viel geholfen haben, insbesondere Andreas Wiemer und Jos Wersant ganz herzlich danken. Mein ganz besonderer Dank aber gilt „Neyla“ und ihrer Besitzerin Ilona Ahrens, ohne sie würden die Hunde nicht mehr leben. „Neyla“ und Ilona haben sich in einer aufopfernden Weise für unsere Hunde eingesetzt, haben sie gepflegt, gefüttert und gerettet.
Ilona führt in der Nähe von Bremen ein kleines Geschäft mit Hundeartikeln und ist selbst Hundetrainerin. Ich habe gesehen, dass sie eine ganz besondere Hand für Hunde hat. Sie hat eine eigene Homepage, www.hundeharmonie.de. Ich freue mich ganz besonders, wenn Ilona im April zu unserem Lehrgang kommen wird, sie wird dort das Ergebnis ihrer uneigennützigen Leistung sehen. Josef Hupfer

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